Ziele
Diese Ziele sind die Grundlage des Code of Conduct für Musikclubs! Sie wurden zusammen erarbeitet und gelten als verpflichtend. Hier steht der aktuelle Code of Conduct „Zukunft feiern!“ zum Download bereit:
Bereich K: Kommunikation
Ziel K1: Nachhaltigkeitskonzept
Wir verfolgen ein Nachhaltigkeitskonzept, das club- bzw. veranstaltungsspezifisch ausgerichtet ist.
Der vorliegende Code of Conduct kann als Nachhaltigkeitskonzept verwendet werden oder als Anlehnung daran dienen. Je nach Club lassen sich weitere Handlungsfelder ergänzen. Der Code of Conduct wurde so konzipiert, dass die ausgewählten Zielen möglichst effizient zum Klimaschutz im Club und einem nachhaltigen Wandel in der Gesellschaft beitragen.
Ziel K2: Externe Kommunikation
Wir engagieren uns für eine nachhaltige Clubszene und sprechen darüber. Ab sofort erstellen wir ein Konzept für unsere Nachhaltigkeitskommunikation.
Dieses beinhaltet alle Maßnahmen, die wir ergreifen wollen, um unser nachhaltiges Engagement nach außen zu tragen. Darin führen wir alle Aktivitäten und Kanäle auf, die dazu dienen, unsere Mitarbeiter*innen, Gäst*innen, Zulieferungsfirmen sowie weitere Akteur*innen aus unserem Umfeld (Nachbarschaft, Politik, etc.) einzubinden.
Ziel K3: Interne Kommunikation
Wir stellen ein Nachhaltigkeitsteam zusammen, das sich für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele einsetzt.
Um diese Funktion zu erfüllen, erhält eine dafür verantwortliche Person oder ein Team aus mehreren Personen ein intern vereinbartes Zeitkontingent, Budget sowie die Legitimation, Entscheidungen zu treffen oder Entscheidungsprozesse anzustoßen. Die verantwortliche Person bzw. das Team kann nach Absprache jederzeit wechseln. Diesbezüglich lässt sich auch von einer zu besetzenden „Nachhaltigkeitsrolle“ sprechen, um die Verantwortung von Einzelpersonen zu entschärfen.
Bereich E: Energie
Ziel E1: Ökostrom
Wir beziehen Ökostrom von einem Stromanbieter, der den Standards des Grüner Strom Labels oder des OK Power Plus Labels entspricht.
Sofern ein sofortiger Wechsel des Stromanbieters aus vertraglichen Gründen oder Mietbedingungen nicht möglich ist, wechseln wir zur nächstmöglichen Gelegenheit. Echter Ökostrom ist unsere effizienteste Klimaschutzmaßnahme im Club.
Ziel E2: Beleuchtung
Bei der Wahl der Leuchtmittel berücksichtigen wir die Energieeffizienz.
Bei Neuanschaffungen von Leuchtmitteln wählen wir die energieeffizienteste Technik mit den geringsten Schadstoffanteilen. Wenig effiziente Leuchtmittel („Glühlampen“/Halogen und ältere Leuchtstofflampen) tauschen wir sofort aus. Zudem schulen wir unsere Mitarbeiterinnen (Technik, Bar- und Reinigungspersonal) im umweltschonenden Umgang mit der Beleuchtung. Alte Leuchtmittel entsorgen wir fachgerecht.
Ziel E3: Kühltechnik
Ab sofort betreiben wir Kühlgeräte mit der besten Energieeffizienzklasse oder optimieren den Betrieb bestehender Geräte. Wir entsorgen Kühlgeräte fachgerecht, deren Nutzung sich nicht mehr optimieren lässt.
Entsprechend treten wir mit Getränkelieferantinnen in Kontakt, um auf den Austausch hinzuwirken. Wir reduzieren die Kühlkapazitäten auf das notwendige Maß. Sanfte Kühlkurven helfen uns dabei, Energie zu sparen. Alte und ungenutzte Kühlgeräte entsorgen wir fachgerecht und umweltschonend. Mitarbeiterinnen schulen wir regelmäßig im energiesparenden Umgang mit den Kühlgeräten.
Ziel E4: Dämmen und Heizen
Wir heizen die Räumlichkeiten energieeffizient, klimaschonend und bedarfsgerecht.
Kontinuierlich erfassen wir unseren Heizenergieverbrauch und ermitteln Einsparpotentiale. Wir setzen Heizenergiesparmaßnahmen um und reduzieren unseren Heizenergieverbrauch um mindestens 10 % pro Jahr. Sofern möglich, setzen wir einfache Dämm-Maßnahmen sofort um.
Ziel E5: Gutes Raumklima
Wir klimatisieren die Räumlichkeiten energieeffizient, klimaschonend und bedarfsgerecht.
Dazu gehört die energieeffiziente Verwendung und Wartung der Klima- und Lüftungsanlagen oder manuelles Be- und Entlüften durch Fenster und Türen. Kontinuierlich erfassen wir Energieverbrauch der Klima- und Lüftungsanlagen. Wir setzen Energiesparmaßnahmen um und reduzieren unseren Verbrauch um mindestens 10 % pro Jahr. Wir schulen unsere Mitarbeiterinnen regelmäßig im effizienten Umgang mit der Klimaanlage bzw. der Be- und Entlüftung.
Bereich R: Ressourcen
Ziel R1: Wasser schonen
Wir verhalten uns in unserem Club wasserschonend. Unsere neu angeschafften Reinigungsmittel und -textilien vermeiden Mikroplastik und für Mensch und Umwelt schädliche Chemikalien.
Damit schließen wir die Verunreinigung des Wassers durch Chemikalien und durch beim Waschen ausgelöstes Mikroplastik aus. Wir binden unser Reinigungsteam, Einkauf- sowie Barpersonal in die Umsetzung ein und führen regelmäßig interne Schulungen zu umweltschonendem Putzen durch.
Ziel R2: Wasser sparen
Wir gehen sorgsam mit der kostbaren Ressource Wasser um. Wir reduzieren unsere Wassernutzung – je nach Voraussetzung um bis zu 40 %.
An allen Waschbecken, Toiletten sowie im Barbereich setzen wir Maßnahmen um, die den Wasserverbrauch reduzieren. Zudem nutzen wir Trinkwasser nur dort, wo es unbedingt notwendig ist. Regenwassernutzung ist ressourcenschonend.
Ziel R3: Leitungswasser
Wir fördern den Konsum von Leitungswasser als klima- und ressourcenfreundliche Alternative zu Wasser in Flaschen oder Dosen.
Wasser wird als Gemeingut anerkannt.
Bereich A: Abfall
Ziel A1: Mülltrennung
Wir führen ab sofort ein Mülltrennungssystem ein, das in allen Bereichen des Clubs umgesetzt wird. Damit reduzieren wir unsere Restabfallmenge um 50 % und entwickeln ein Zero-Waste- Leitbild mit unserem Team.
Entsprechend gibt es getrennte Behälter für Papier, Wertstoffe, Bioreste, Glas- sowie Restmüll. Zudem setzen wir Maßnahmen um, die Müll vermeiden.
Ziel A2: Mehrweg statt Einweg
Ab sofort gilt Mehrweg statt Einweg in unserem Barbetrieb.
Gäst*innen erhalten ihre Getränke und Essen ausschließlich in wiederverwendbarem Geschirr.
Ziel A3: Langlebigkeit
Wenn Bedarf für Neuanschaffungen besteht, setzen wir auf Reparaturfähigkeit und Langlebigkeit.
Vor jedem Kauf ist die Frage zu stellen, inwiefern Vorhandenes genutzt, repariert und/oder geliehen werden kann. Bei Neuanschaffungen achten wir zudem darauf, dass Umweltstandards wie beispielsweise der Blaue Engel eingehalten werden und ob die Produkte nach der Nutzung gut entsorgt oder weiterverwertet werden können. Alle Altgeräte (auch Kleingeräte) werden korrekt entsorgt.
Bereich M: Mobilität
Ziel M1: Gästinnenmobilität
Wir wirken auf eine umweltfreundliche Anreise unserer Gästinnen hin. In allen Kommunikationskanälen kommunizieren wir vorrangig bzw. ausschließlich umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten wie ÖPNV oder Fahrrad.
Wir befragen unsere Gästinnen zu ihrem Mobilitätsverhalten. Die umweltfreundliche Anreise der Gästinnen unterstützen wir mit weiteren Kommunikationsmaßnahmen und Anreizen.
Ziel M2: Logistik
Wir erfassen unsere verkehrsbedingten CO2-Emissionen (eigene Transportfahrten, wenn möglich CO2-Emissionen der Lieferungen).
Wir reduzieren unsere logistikbedingten Emissionen um 10 % pro Jahr.
Ziel M3: Booking
Wir erfassen unsere CO2-Emissionen, die durch die Künstler*innen-Anreise entstehen.
Wir reduzieren diese Emissionen um 10% pro Jahr und kompensieren großzügig und möglichst lokal.
Bereich C: Kompensation
Ziel C1: Vermeiden und Reduzieren
Wir ziehen die lokale Vermeidung von Treibhausgasemissionen einer (globalen) Kompensation vor und greifen auf klimafreundlichere Alternativen zurück.
Wenn die Vermeidung nicht dauerhaft oder effizient möglich ist, nehmen wir alle Versuche auf, durch Steigerung der Energieeffizienz oder des Energieträgerwechsels insbesondere unseren CO2- Ausstoß zu reduzieren.
Ziel C2: Kompensieren
Ist eine Vermeidung oder Reduzierung von Treibhausgasemissionen nicht möglich, berechnen wir die ausgestoßene Menge großzügig und kompensieren diese.
Bei der Kompensation achten wir darauf, sinnvolle Anbieter*innen ausfindig zu machen, die möglichst lokal (in der unmittelbaren Region des Clubs/der Veranstaltung), effizient (möglichst zeitlich direkt und mit ausreichendem Sicherheitspuffer) und transparent (Sichtbarkeit der geförderten Projekte, „Goldstandard“) kompensieren.
Bereich S: Soziale Aspekte
Ziel S1: Awarenesskonzept
Wir besprechen in unserem Team, was Awareness für uns bedeutet und wie wir diese erreichen können.
Wir erstellen ein internes Awarenesskonzept, in dem festgehalten ist, wer Ansprechpersonen für Awarenessthemen während des Clubbetriebes und darüber hinaus sind. Wir geben unseren Gästinnen eine anonyme Feedback-Möglichkeit zu Awareness-Themen.
Ziel S2: Weniger Ungleichheiten
Wir unterstützen durch unseren Clubbetrieb das Streben nach weniger Ungleichheiten in unserer Gesellschaft.
Wir berücksichtigen dafür soziale Aspekte wie Reduzierung von Armut, Förderung von Barrierefreiheit, Stärkung von Diversität der Clubgästinnen und -mitarbeitenden, Gleichstellung von Geschlechtern sowie Bekämpfung von Rassismus.
Ziel S3: Aufklärung
Wir sind mitverantwortlich für das Wohlergehen unserer Gäst*innen und Mitarbeitenden.
Präventionsmaßnahmen wie Aufklärung und das Bereitstellen von Bildungsangeboten helfen uns beim Umgang mit diversen Themen von Klimaschutz bis Drogenkonsum. Wir stellen Bildung kostenfrei zur Verfügung und bieten unseren Veranstaltungsort auch als Lern- und Informationsplattform an.
Bereich N: Naturschutz
Optional tragen wir zudem zum lokalen und dadurch zum globalen Naturschutz bei.
Unsere Clubflächen und -gebäude nutzen wir, um Naturschutzmaßnahmen umzusetzen. Wir informieren uns über Möglichkeiten, um Maßnahmen für lokalen und globalen Naturschutz zu betreiben. Wir setzen für uns mögliche Naturschutzmaßnahmen ein.